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FIBROMYALGIE | TALENTE & LEUTE Um bei Kräften zu bleiben und um über die Runden zu kommen tingelte ich zwischen Vitalstoffen und Entgiftungsmitteln hin und her. Mein Leben war ein Überlebenskampf. Die Grenzen von einer Erkrankung zur anderen sind fließend. Von Borreliose zur Fibromyalgie, über die Bagatellisierung von Krankheiten, wenn du chronisch krank wirst und die Gefahr, wenn du es nicht merkst. Diagnose: Sie haben nichtsAufmal war ich erschöpft. Von einem Tag auf den anderen. Nach fünf Tagen bin ich hin zum Arzt. 'Sie haben nichts, das passt zu Ihnen. Sie können nach Hause gehen, da müssen wir nichts machen'. Mein damaliger Arzt schaut desinteressiert. Ich stehe da, mit offenem Mund. Das ist alles, was er als Arzt dazu zu sagen hat? Ja, das sei alles, ich könne jetzt gehen. Wenige Tage später spüre ich zum ersten Mal tiefliegende Schmerzen in der rechten Hüfte. Dann spüre ich Schmerz bei meiner Dehnübung, dann stechenden Schmerz beim Sitzen. Therapie ohne WirkungIm selben Jahr sind wir in den Süden in den Urlaub gefahren. Geplagt von Beschwerden wurde die Fahrt für mich zur Tortur. Auch das Kulturprogramm wurde zum Fiasko, kaum fähig, mich vor Erschöpfung zubewegen, dazu KO von der prallen Sonne. Entspannung am Strand, das Rauschen des Meeres brachten mir nicht die ersehnte und dringend benötigte Erholung, ich kam völlig Knockout aus dem Urlaub wieder Heim. Zum Ende des Sommers suchte ich wegen der Schmerzen einen Orthopäden auf. Der bescheinigte mir Blockaden und verordnete Dehnung - die ich zuhause und im Sportcenter ja sowieso machte, - doch die half nicht, der Schmerz wurde schlimmer, deswegen war ich ja zum Arzt gegangen. Eine OP legte mich lahmEnde Herbst habe ich mich einer Hysterektomie unterzogen. Meine Gebärmutter war voller Myome und schon faustgroß. Nach der OP wachte ich mit heftigen Schmerzen im unteren Rücken auf. Ich konnte mich kaum aufrichten. Das waren keine Wundschmerzen, meine Lendenwirbelsäule war steif! Dazu Erschöpfung eines neuen Typs: KO und aufgeputscht zugleich. Sechs Wochen später zurück auf der Arbeit vermuteten Kollegen, bei der OP müsse gründlich was falsch gelaufen sein, das wäre alles nicht normal. Doch kein Arzt konnte diese Störungen erklären. Mir wird schwindeligPlötzlicher Drehschwindel Mitte Dezember. Der linke Halsbeuger war starr und unbeweglich, ich konnte den Kopf nicht mehr zur Seite neigen. Ebenso plötzlich fiel meine Stimme abrupt für mehrer Tage aus, monatelang plagte ich mich seitdem mit Heiserkeit herum. Eine CNG-Analyse beweis einen auffälligen Nystagmus und ich verließ die HNO-Praxis mit einem HWS-Syndrom und mit mündlicher Empfehlung zu bildgebenden Verfahren. Spott vom ArztIch bat um MRT, erhielt vom Orthopäden jedoch nur eine Röntgenaufnahme. Die Bilder waren ohne auffälligen Befund und der Orthopäde spöttelte. Für die Untersuchung meiner schmerzempfindlich gewordenen Hände und Handgelenke sollte ich mich auf die Liege legen. Arme locker neben mir, dann Hand anwinkeln, die der Arzt dann ruckartig übersteckte. Ich schrie auf - das tat weh! Der Orthopäde zückte sein Diktiergerät, die Patientin leide insgesamt an hysterischer Wahrnehmung. Erstaunlicherweise hat der Orthopäde zu dieser Untersuchung nie einen Bericht erstellt ... . NotaufnahmeMai 2011: Nadelstiche auf meinem Kopf, Seitenstiche im Intervall im linken Brustkorb, Kopfgelenke blockiert, die HWS schmerzte, knirschte und knackte und meine gesamte Kopfhaut war verhärtet. Extrem erschöpft und ständig Lufthunger und Kurzatmigkeit. Heftige Muskelzuckungen in Füßen und Waden, ziehende Schmerzen in den Extremitäten, kein Gelenk, welches nicht bei kleinster Bewegung krachte und für andere deutlich hörbar - ich wurde sogar darauf angesprochen, ob ich möglicherweise eine Stoffwechselerkrankung haben könnte. Als ich dann auch noch Benommenheit verspürte und somit nicht mehr fahrtüchtig war, begab ich mich in die Notaufnahme. Wie aus der Pistole geschossen empfahl mir der Arzt Psychotherapie, schrieb im Arztbrief was von diffusen vegetativen Beschwerden und funktionellen Störungen und komplimentierte mich praktisch weiter an den Hausarzt. Neurologische StationIm Juli suchte ich an einem Morgen eine Privatärztin auf für Laboruntersuchungen, am selben Tag stellte ich mich abends im Krankenhaus der Neurologischen Station vor. Verschiedene Untersuchungen erfolgten ohne Ergebnis. Mein Hinweis auf Borreliose wurde ausgeschlossen, Ärzte diskutierten eine somatoforme Störung, dann latente Depression, auch Fibromyalgie stand kurz im Raum. Schultern und Rücken wurden abgetastet, ohne das ich dort etwas spürte. Andere Körper-Regionen wurden nicht abgetastet und ich wusste nicht, das auch Hüften und Ellenbogen Tenderpionts besitzen. Meine Hausarztpraxis ging nicht auf das Fibro-Thema ein, schließlich bestand eine aussagekräftige Diagnose: Entlassen wurde ich als psychosomatisch. Die Klinik gab mir wirkungsloses Antidepressiva in die Hand und Tschüs. Diagnose: BorrelioseWegen der Erschöpfung ließ ich mich einige Wochen krankschreiben. Meine Therapie zahlte ich aus eigener Tasche und im Laufe der Jahre kommt man schnell mal an die 20.000 € Grenze. Über die Privatärztin kamen positive Laborwerte zutage mithilfe des Lymphozyten-Transformationstest (LTT). Ursprünglich war der Test eine Kassenleistung, da jedoch zu teuer wurde er abgeschafft und kann nur noch als Privatleitung abgerechnet werden. Ab diesem Moment geriet der LTT innerhalb der Schulmedizin in Vergessenheit und wenig später durch Meinungsmache in Verruf. Das Ergebnis waren eine Ehrlichiose und Borreliose, dazu sekundäre Mitochondriopathie. Eine klassische Behandlung mit Antibiotika plus Infusionen bauten mich wieder etwas auf. Nach fünf Wochen kam gnadenlos der Rückschlag. Die nächste Runde Behandlung war eröffnet, nur diesmal ohne irgendeinen Erfolg. Insgesamt nahm ich sieben Monate Behandlung in Anspruch, doch die Schmerzen blieben, die Erschöpfung kam wieder und die massiven Muskelzuckungen verursachten mir ein ebenso massives Krankheitsgefühl, ich fühlte mich so elend, das ich mich am Liebsten ins Bett verkrochen hätte. Therapie ohne WirkungMit Entstehung der LWS-Beschwerden hielten Akupunktur und Physio-Therapie Einzug in mein Leben. Das erstere bewirkte nichts und der Hausarzt verschrieb nur zögerlich Rezepte, ich sei zu jung für soviel Physio-Therapie. Das Hausarztangebot lautete daher alsbald auf Chiro-Therapie. Die brachte zwar kurze Linderung, doch nie eine Besserung, sämtliche Segmente der Wirbelsäule blockieren stets von Neuem. Tägliches Üben holt keine langfristigen Erfolge, sobald ich meine Muskeln beanspruche sind diese sogleich erschöpft. PersonalbüroNach Beendigung meiner Krankschreibung hatte mein Arbeitgeber nichts eiligeres zu tun, als mich in sein Büro einzuladen um zukünftige Erkrankungstage zu erfragen, man wolle wissen, wie ich betriebs-rechnerisch einzustufen sei: Personalausfall ist immer teuer. Die Arbeitsplatzgefährdung war offensichtlich, dezenter Druck war auch dabei. Die Art meiner Erkrankung legte ich offen, meine frisch erworbene Anfälligkeit für Streß und die schnelle Ermüdbarkeit habe ich nicht erwähnt. Doch im Gegenteil zu mir, kannte mein Arbeitgeber Borreliose sehr genau. Schübe und HerxheimerEinige Wochen später erlag ich heftigen Herxheimer Reaktionen. Schweißüberströmt wachte ich Nachts auf. Von Kopf bis Fuß perlte mir Schweiß herunter, meine langen Haare waren bis in die Spitzen durchnässt und das Bettzeug klatschnass, mein Immunsystem arbeitete auf Hochtouren. In Etappen rutschte ein Schmerz stufenartig auf der rechten Körperhälfe entlang. Nach gut sechs Stunden war der Schmerz-Spuk vorbei und ich ging, das Personalgespräch vor Augen, zur Arbeit. Kurz darauf die nächste Herxheimer, weniger intensiv, weniger Schweiß. Seitdem lebe ich mit einem rechts-betonten Körperschmerz und funktionellen Störungen entlang der Wirbelsäule, auch links, nur dort weniger ausgeprägt. Im selben Jahr bildete sich mein Tinnitus weiter aus. Tinnitus habe ich seit Kindheit, ein klarer futuristischer Ton, der sich sporadisch immer mal wieder meldete. Aufmal säuselte ein völlig neuer Ton auf dem rechten Ohr, ein leises Piepsen, erst ein bisschen, dann konstant. Ein Jahr später wurden kräftig Böller abgeschossen - direkt neben mir und meinen Ohren. Seitdem piepst der Tinnitus auf beiden Ohren non stop 24 Stunden voll präsent. Je höher die Geräuschkulisse, desto lauter dröhnt der Tinnitus. Geht da noch was?An die ziehenden Sehnenschmerzen und den Brennschmerz an Muskeln und Gelenkansätzen hatte ich mich gewöhnt. Mit den ständigen Wirbelblockaden und Funktionsstörungen quälte ich mich ab. Den Schmerz beim Sitzen ließ ich mit Zähne zusammenbeißen über mich ergehen. Erschöpfung war dazu mein täglicher Begleiter, Konzentration und überlegtes Handeln nicht mehr möglich. Täglich hast du 6 Löffel Energie und bist du gesund, kommst du locker damit aus. Das ist die Spoon-Theory. Der erste Löffel ist bei mir schon mit dem Aufwachen weg, mit morgendlichen Übungen gegen Steifigkeit und Schmerz, dann mit der Morgentoilette, Haare waschen und frisieren. Das sind bereits 3 bis 4 Löffel. Dann die Autofahrt zum Bahnhof, dann die Bahnfahrt und der Gang zum Arbeitgeber. Angekommen auf der Arbeit, habe ich so gut wie keinen Löffel mehr, jedoch noch mindestens fünf bis sechs Arbeitsstunden vor mir. LeistungszerfallMühselig erledigte ich meine Sacharbeit. Woche zu Woche fiel ich über meine Fehler und verbrachte viel Zeit mit Bereinigung. Fachinhalte konnte ich geistig nicht mehr aufnehmen. Ohne Arbeitsplan kam ich nicht mehr aus. Daten konnte und kann ich nicht mehr kategorisieren, Spalten nicht mehr logisch selektieren. Brain-Fog durch und durch. Meine Hirnleistung ist im Null Komma Nichts aufgebraucht. Gegen Sekundenschlaf vor dem PC trank ich literweise Kaffe. In diesem Dilemma wechselte ich die Abteilung zu neuen Ufern mit neuen Aufgaben, die ich nicht mehr zu lernen fähig war. Nur durch konstante Inanspruchnahme kollegialer Hilfe hielt ich mich damals über Wasser, auch war und ist es mir bis heute nicht mehr möglich Aufgaben zeitig fertigzustellen, ich benötige die doppelte, oft sogar die dreifache Zeit. Mein Arbeitgeber jammerte, wollte mir dennoch keine anderen Aufgaben geben oder die Stunden verringern. Die Abteilung hatte mich als Last am Bein. Diagnose: Fibromyalgie2019. Fibromyalgie ist ab jetzt mein neues Etikett. Meine Müdigkeit, meine niedrige Reizschwelle und meine Belastungsintoleranz haben einen neuen Namen. Ein neuropsychologischer Befund quittierte mir burn-out-Effekte, die es mir nur noch erlauben irgendwie über die Runden zu kommen, ohne Ressourcen für weitere, berufliche Leistung. Und genau diese Erschöpfung hatte mich zu Fall gebracht. Therapie ohne WirkungDie Krankenkasse klopfte an und drückte mir als Eigeninitiative Reha auf, von der ich nicht profitieren konnte und die zudem meine Beschwerden kräftig bagatellisierte. Auch die anfolgende Schmerzklinik brachte kaum andere Ergebnisse. Dort gilt Faszien-Therapie als Allheilmittel und die klassische Empfehlung lautete wie jahrelang bereits gelebt: Physio-Therapie. Auch Medikamenten konnten nicht an den Beschwerden rütteln. Alles beim Alten, wie von Anfang an. Die Beschwerden sind gleich, nur der Name hat sich geändert. Die letzte Herxheimer hatte ich Anfang 2019, es scheint als ob mein Immunsystem die Spirochäten alle erlegt hat. Fibromyalgie ist eine chronische Schmerz-Erschöpfungserkrankung. Sie ist somatogen und nicht - wie immer wieder behauptet - psychisch orientiert. Zur diagnostischen Sicherheit werden gerne zusätzlich Tenderpoints herangezogen. LESERTIPPS
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