Wenn der Hamburger Senat sich durchsetzt, wird es bald wahr: Ade Mikroplastik. Freiwilligkeit hat bisher wenig bewirkt, deshalb soll jetzt der Bundesrat ein Verbot der Kunststoffteilchen in Kosmetik aussprechen, um Plastik in Kosmetik- und Reinigungsprodukten zu verbannen. Der Antrag weist auf die gesundheitliche Belastung das Menschen hin und das Plastik in die Nahrungskette gelangt.
Hamburg stößt vor gegen Mikroplastik
Mikroplastik in Kosmetik sorgt für eine geschmeidige Textur und beeinflusst die Stabilität der Konsistenz. Wirkstoffe lassen sich hervorragend in Plastik einkapseln und die Abriebwirkung als Peeling ist großartig. Das Plastik geht beim Ausspülen ab ins Abflussrohr und von da aus weiter in die Kläranlage, die Mikroteilchen nicht voll filtern kann. Nur ein Teil der Kosmetik wird im Klärschlamm zurückgehalten, der Rest gelangt in die Flüsse und Meere. Dort werden die synthetischen Polymere dann von Fischen, Muscheln und kleineren Organismen aufgenommen, sowie von Meeressäugern (Robben). Namhafte Kosmetikkonzerne, wie Unilever und Loreal, wollten bis 2015 die Verwendung von Kunststoffteilen beenden, was jedoch nicht passiert ist. Der Bund veröffentlichte 2017 einen Bericht, der immer noch viele hunderte deutsche Kosmetik-Produkte mit Mikroplastik listet, darunter Produkte der namhaften Firmen.
Zwei Arten von Plastikpartikel machen uns und unserem Planeten das Leben schwer: willkürlich erzeugtes, wie wir es auch in Kosmetik antreffen und solches, das durch den Zerfall von Kunststoffprodukten entsteht. Beide Arten verursachen schwerste Probleme für Mensch, Tier und Umwelt.
Wie entsteht Mikroplastik?
Plastik entsteht auf der Basis von Erdöl, ist biologisch nicht abbaubar und überdauert Hunderte von Jahren. Mikroplastik, das wir im Ozean vorfinden, wird durch Aktivitäten an Land verursacht. In Form von Granulat und kleinen Kügelchen steckt primäres Mikroplastik in Kosmetik. Durch unser tägliches Abwasser gelangt es in die Umwelt, mit verheerenden Folgen: Kläranlagen können die kleinen Partikel nicht vollständig herausfiltern. Das führt dazu, das es tief in unser Ökosystem eindringt und über den Klärschlamm auf Felder, Luft und Wasser gelangt. Sekundäres Mikroplastik entsteht durch Verwitterung von Kunststoff - meist handelt es sich um Plastik-Müll - in Folge durch den Einfluss von Mikroorganismen, Sonnenlicht, Oxidation oder mechanischen Abrieb.
Schlecht gesicherte Müll-Deponien oder Wind, der über Sammelstellen fegt, lassen praktisch Plastik los. Beschaut man sich Strände, wird zudem schnell deutlich, Strandbesucher sehen sich nicht unbedingt in der Verantwortung fachgerecht ihr Plastik zu entsorgen. Müll wird achtlos liegengelassen. Weitere Verursacher sind das Waschen von Synthetik-Textilien, aus denen sich Fasern herauslösen und der Abrieb von Autoreifen während der Fahrt, gefolgt von Feinstaub aus den Städten. Über Abwassersysteme und Wind gelangt der Kunststoff in den Ozean. Im Vergleich ist der Anteil der Umweltbelastung durch Mikroplastik aus Kosmetik gering, doch es landet zügig im Abwasserkanal, hat einen kurzen Weg in die Umwelt und die Belastung setzt schnell ein.
Es kann fast überall in der Umwelt nachgewiesen werden. Am schlimmsten trifft es hierbei die Meere: auf der Nordseeinsel Juist wurden 2013 in Untersuchungen von Muscheln und Austern in allen Fällen Mikroplastik gefunden. Bei Seemöwen, Kegelrobben und Seehunden wurde in Ausscheidungen (Kot und Speiballen) Mikroplastik sichtbar, ebenso wurde es in Schweinswalen gefunden. Das Plastik zerstört die Magenschleimhäute, bindet Gifte und Schadstoffe. Die Tiere werden regelrecht vergiftet.
In Puncto Mikroplastik sieht das österreichische Umweltbundesamt massiv Handlungsbedarf. Bereits 2015 hatte die Wissenschaftlerin Bettina Liebmann (Expertin für Mikroplastik-Analyse) in dem Report MIKROPLASTIK IN DER UMWELT ausführlich darauf hingewiesen.
Plastik für alle Fälle
Die Shampoo-Flasche kommt im 2in1 Format, gefüllt mit Flüssig-Plastik seiner Art. Als Zahnbürstenstiel plus die Paste aus der Tube, der Inhalt geht rein in die Klärungsgrube. Im Schrank als Schüssel in fester Konsistenz, Glas macht kaum mehr große Konkurrenz. Im Gefrierschrank als frostsicherer Behälter, das Gemüse wird dadurch ein paar Monate älter. Karriere als Brotdose und Klodeckel, schnell gereinigt mit weichen Spüli gegen die Fleckel. Grünsalat in zarter Folie als Portion, inklusive Plastik-Absorption. Getränke gut verpackt, in warmen Zeiten bequem im Strand versackt. Der tiefgekühlte Fisch verspeiste Plastik in seiner Not - Sie essen den Fisch - das Labor sieht es am Kot. ...
Plastik im Menschen!
Der Verdacht besteht schon länger: Mikroplastik gelangt über Nahrung in den menschlichen Körper. Im Auftrag des NDR fand Professor Gerd Liebezeit (Institut für Chemie und Biologie des Meeres Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg) 2015 in mehreren Sorten Honig Mikroplastik.
Nun wurde Mikroplastik tatsächlich im menschlichen Stuhl erstmals nachgewiesen. Acht internationale Probanden wurden von österreichischen Forschen in einer Pilotstudie untersucht, veröffentlicht vom Umweltbundesamt und der Medizinischen Universität Wien. Die Probanden waren zwischen 33 und 65 Jahre alt und führten eine Woche lang Tagebuch über ihre Ernährung mit anschließender Stuhlprobe. Regelmäßig wurden Lebensmittel die in Plastik verpackt waren und Getränke aus PET-Flaschen, sowie tlw. Fisch konsumiert. Durchschnittlich befanden sich 20 Partikel Mikroplastik in 10 Gramm Stuhl. "In unserem Labor konnten wir neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer nachweisen", berichtete Bettina Liebmann. Die höchste Ansammlung bildeten lt. ihrer Aussage, Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET). Die Proben mit der Probandengruppe war nur ein Vorgeschmack. Vor der Studie wäre der Forschung über Mikroplastik im Menschen nicht viel bekannt gewesen. Die Forscher wollen sich daher um eine umfassendere und intensivere Studie bemühen.
Nun wurde Mikroplastik tatsächlich im menschlichen Stuhl erstmals nachgewiesen. Acht internationale Probanden wurden von österreichischen Forschen in einer Pilotstudie untersucht, veröffentlicht vom Umweltbundesamt und der Medizinischen Universität Wien. Die Probanden waren zwischen 33 und 65 Jahre alt und führten eine Woche lang Tagebuch über ihre Ernährung mit anschließender Stuhlprobe. Regelmäßig wurden Lebensmittel die in Plastik verpackt waren und Getränke aus PET-Flaschen, sowie tlw. Fisch konsumiert. Durchschnittlich befanden sich 20 Partikel Mikroplastik in 10 Gramm Stuhl. "In unserem Labor konnten wir neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer nachweisen", berichtete Bettina Liebmann. Die höchste Ansammlung bildeten lt. ihrer Aussage, Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET). Die Proben mit der Probandengruppe war nur ein Vorgeschmack. Vor der Studie wäre der Forschung über Mikroplastik im Menschen nicht viel bekannt gewesen. Die Forscher wollen sich daher um eine umfassendere und intensivere Studie bemühen.
Peeling, Duschgel, Shampoo und Make Up
Mikroplastik zu erkennen ist nicht gerade einfach, denn es verbirgt sich hinter diversen Abkürzungen und Bezeichnungen. Dennoch sollten Sie sich vor Ihrem Einkauf von Kosmetik immer die Angaben zu den Inhaltsstoffen durchlesen. In Peelings z.B. wirkt es als Schleifmittel und im Shampoo legt P-7 (Polyquaternium-7) einen Plastikfilm um die Haare um das Ziepen zu verhindern. Mithilfe der folgenden Begriffe und Stempel können Sie die grundlegendsten Plastikstoffe erkennen:
Kosmetik kann nur Anfang sein
Der Einsatz von Plastik ist ein weites Feld. Bei Kosmetik geht es nicht nur darum, ob das Plastik in die Umwelt gelangt, es geht um mehr - ein Aspekt, der gerne außer Acht gelassen wird: Wollen wir uns so ein Kunststoff-Zeug auf Haare und Haut überhaupt antun? Meine Antwort ist definitiv: nein, will ich nicht. Ich möchte weder Plastik noch Mikroplastik auf meinem Körper und innen drinnen schon mal gar nicht.
Das Plastik verwittert und sich verstreut, ist längst bekannt. Das Tiere Plastik fressen ist auch nicht unbekannt. Auch weiß man sehr genau, das Medikamente, die durch Ausscheidung oder achtlose Entsorgung in den Abfluss gespült, ebenfalls nicht von Kläranlagen gefiltert werden können. So überrascht es eigentlich nicht, das es sich mit Mikroplastik ähnlich verhält. Die Beauty Labs haben Plastik-Kosmetik in die Regale gebracht. Zeit, diese wieder abzuschaffen.
Das Plastik verwittert und sich verstreut, ist längst bekannt. Das Tiere Plastik fressen ist auch nicht unbekannt. Auch weiß man sehr genau, das Medikamente, die durch Ausscheidung oder achtlose Entsorgung in den Abfluss gespült, ebenfalls nicht von Kläranlagen gefiltert werden können. So überrascht es eigentlich nicht, das es sich mit Mikroplastik ähnlich verhält. Die Beauty Labs haben Plastik-Kosmetik in die Regale gebracht. Zeit, diese wieder abzuschaffen.
Auf der sicheren Seite
Mit zertifizierter Naturkosmetik befinden Sie sich auf der sicheren Seite. Diese enthält garantiert kein Plastik. Echte Naturkosmetik ist durch Siegel gesichert: Natrue, BDIH, Ecocert oder Demeter garantieren haut- und umweltfreundliche Inhaltsstoffe. Vegane oder tierversuchsfreie Kosmetika können Microplastik enthalten, sofern es sich bei diesen nicht um zertifizierte Naturkosmetik handelt. Auch wenn diese grün wirken: Bekannte Kosmetikfirmen wie The Body Shop, Neutrogena oder Ives Rocher fügen ihren Produkten Mikroplastik zu. Diese Unternehmen stellen konventionelle Kosmetik her und diese gründet zumeist auf kostensparende Verfahren. The Body Shop z.B. ist mit dem Leaping Bunny gelabelt und bezieht sich nicht auf Inhaltsstoffe.
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QUELLE
KREISLAUFWIRTSCHAFT-KONZEPT
https://www.umweltbundesamt.at/aktuelles/presse/news2018/news20181120
KAMPF GEGEN MIKROPLASTIK - TAZ
https://taz.de/Kampf-gegen-Mikroplastik/!5570131/
UMWELTBUNDESAMT: MIKROPLASTIK
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0550.pdf
MIKROPLASTIK GEFAHR FÜR DEN MENSCHEN?
http://www.laborundmore.com/research/6731,426710/Prof.-Dr.-Gerd-Liebezeit/Gefahr-fuer-den-Menschen%3F.html
KUNSTSTOFF KURZZEICHEN
https://www.code-knacker.de/kunststoffe.htm
https://www.umweltbundesamt.at/aktuelles/presse/news2018/news20181120
KAMPF GEGEN MIKROPLASTIK - TAZ
https://taz.de/Kampf-gegen-Mikroplastik/!5570131/
UMWELTBUNDESAMT: MIKROPLASTIK
https://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0550.pdf
MIKROPLASTIK GEFAHR FÜR DEN MENSCHEN?
http://www.laborundmore.com/research/6731,426710/Prof.-Dr.-Gerd-Liebezeit/Gefahr-fuer-den-Menschen%3F.html
KUNSTSTOFF KURZZEICHEN
https://www.code-knacker.de/kunststoffe.htm