Todeslabor Hamburg Grossdemo 2019 • endlich LPT schließen

​Das Gebäude gleicht einem Hochsicherheitstrakt, steht mitten in einer Siedlung von Neugraben, umzingelt von Stacheldrahtzaun. Seit Jahren agiert das LPT unter größter Geheimhaltung. Besucher, Blicke und vor allem Einblicke sind unerwünscht und werden abgewiegelt, selbst politische Persönlichkeiten, wie der Bürgermeister erhalten keinen Zugang. Barsch scheucht der Sicherheitsmann die demonstrierenden Menschen zurück. 7500 Menschen gingen am 19ten Oktober auf die Straße ... 

Ihr habt den Tieren den Krieg erklärt, glaubt ja nicht, dass sich keiner wehrt! ​​Mit diesem und weiteren Slogans marschierten die Aktivisten wetterfest eingepackt durch die Hamburger Straßen zum Redderweg, dort wo sich das LPT befindet. 

SOKO und Cruelty Free International öffnen die streng verriegelten Tore des Todeslabors LPT Hamburg mit einer schockierenden Undercover Recherche.

Das Laboratory of Pharmacology and Toxicology, kurz LPT, ist eines der größten deutschen Auftragslabore. Hauptsitz ist in Hamburg-Neugraben, betrieben von der Familie Leuschner, allen voran Jost Thomas Albert Leuschner als Manager. Neben diesem Groß-Labor besteht in Neu Wulmsdorf-Mienenbüttel ein weiteres Labor, mit Funktion als Sammellager für Versuchstiere. 2008 wurde das LPT Mienenbüttel erheblich ausgebaut.

Seit 1961 werden durch die LPT kontinuierlich jährlich tausende von Tieren systematisch gequält, gefoltert, erstickt. Kein Tier verlässt das Labor lebend. Die Tiere sterben bei oder gerade durch die Versuche oder werden nach deren Ende getötet. Oft wird auch die erlösende Euthanasie gespart und die Tiere bleiben sich selbst überlassen zum qualvollen Sterben. Sie verenden stets an den Folgen der Versuche.

Das Labor versteht sich als Gesellschaft für Forschungszwecke aller Art und erledigt Aufträge. Den Tieren werden Medikamente, Chemikalien und giftige Substanzen verabreicht - oral, per Infusion, Inhalation oder Injektion. 

Ein verdeckter Ermittler hatte sich im LPT als Tierhelfer eingeschleust und dokumentierte vier Monate lang die unwürdigen Zustände und damit die Verstöße gegen das geltende EU-Rechts und des deutschen Tierschutzgesetzes. ​Die Aufnahmen wurden dem ARD Magazin zur Verfügung gestellt und am 15. Okt. im Nachtprogramm ausgestrahlt. Über die Medien gelangt das Grauen des LPT endlich weiter in die Öffentlichkeit.

Bild- und Videomaterial der Recherche zeigen, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden, u.a. einen blutenden Beagel, einsam und leidend in seinem Käfig. Experimente an Tieren sind zu sehen und auch die Vertuschung eines Tier-Austausches wurde festgehalten: Ein grausam verendeter Affe wurde durch einen neuen ersetzt. Der neue Affe bekam dieselbe Nummer, wie der Verstorbene. Geht der Tod des Affen auf med. Nachlässigkeit zurück - sollte diese verdeckt werden? Gefilmt und fotografiert wurden Hunde, Katzen und weitere Tiere, die in Tierversuchen verwendet werden. ​

Die Recherche beweist Rechtswidrigkeit, Grausamkeit und Brutalität gegen Tiere. ​In einer Pressemitteilung fordern die Ärzte gegen Tierversuche und die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht harte Strafen und LPT-Schließung. 

​Wenn Tiere so sind wie wir, sind Tierversuche moralisch unhaltbar, wenn sie nicht so sind wie wir, sind Tierversuche sinnlos. Während der Demo waren etliche Plakate mit Aufruf zum Tierversuchs-Stopp zu sehen. Bereits in den 80er und 90er Jahren haben Tierbefreier Aktionen gegen das LPT durchgeführt, u.a. die Befreiung von über 100 Beagle Hunden beim LPT Mienenbüttel, die damalige Tagesschau berichtete darüber. Die Aktion 'LPT schließen' wurde während dieser Zeit ins Leben gerufen, seitdem protestieren Aktivisten immer wieder und regelmäßig gegen das LPT. Kontrollen des LPT's durch die Behörden blieben jedoch mau, die Kontrollen wurden im Laufe der Jahre immer weniger und Verstöße wurden offenbar schlichtweg übersehen.

Nach Veröffentlichung des Recherche-Materials hageln aus allen Richtungen Proteste, Petitionen, Beschwerden und Strafanzeigen. Bürger beklagten sich bei der Stader Staatsanwaltschaft in Briefen über das LPT und fordern vehement dessen Schließung. Promis wie Udo Lindenberg oder Guido Maria Kretschmer solidarisieren sich mit den Protesten gegen das LPT. Öffentlichen Stellen wie der Landkreis, der Tierschutzbund und die Organisation SOKO Tierschutz haben dort Anzeige gestellt.

​Nun hat die Staatsanwaltschaft Stade Ermittlungen aufgenommen und prüft die Fälle. Die Ärzte gegen Tierversuche und die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht bieten den Strafverfolgungsbehörden ihre juristische und wissenschaftliche Expertise an. In einer juristischen Stellungnahme fassen die Vereine die​ Voraussetzungen für die Erlaubnis für Tierversuche in den Fokus  und legen die Schließung des LPT als einzig rechtliche Option nahe.

Das LPT ist kein Einzelfall in Deutschland. ​Schuld an tierschutzrechtlichen Verstößen sind lasche Strafverfolgung und unzureichende Gesetzgebung. Dazu die stetige Bemühung der Tierversuchs-Lobby Tierversuche zu verharmlosen und der Öffentlichkeit das Tierleid im Labor' als Mythos zu infiltrieren, um im selben Atemzug die immense Notwendigkeit von Tierversuchen zu betonen. 

Tierversuche gehören abgeschafft! Seit Jahren mahnt die Aktions-Gruppe LPT SCHLIESSEN mit Schild und Banner regelmäßig vor dem LPT und Ärzte gegen Tierversuche geht mit Demos auf die Straße. Zeit, das rechtlich was gegen Tierqual-Branchen passiert. Immer mehr Gemüter regen sich.

Demonstranten reisen aus allen Landkreisen und aus der Ferne an, vereinzelt nehmen Aktivisten mehr als vier Stunden für eine Fahrt in Kauf. Ich selber bin für die Anreise zum Demo-Ort bis zu eineinhalb Stunden unterwegs und eine Demo ist anstrengend und kraftraubend. Der eine oder andere Groß-Demo-Aktivist rutschte dennoch fast nahtlos in die nächste Aktion: Abends um 19 Uhr ging es weiter. Ausgestattet mit Kerzen, Laternen, Grablichtern und Plakaten, hielten etwa 700 Menschen - nur wenige Meter entfernt von den gequälten Tieren - vor dem Mienenbütteler Labor, trotz des Regens, in aller Stille eine Mahnwache ab. Motiviert von innerem Ärger, begleitet von großer Trauer um die zum Tod geweihten Tiere, blieben die Menschen ruhig - eine enorme Leistung. Viele der Protestierenden haben geweint, darunter auch viele Kinder.

Keine Demo sei je so eindrucksvoll gewesen wie diese. SOKO hatte über Facebook zur Demo aufgerufen und Friedrich Mülln (Soko-Gründer) war tief beeindruckt von der überwältigenden Resonanz. >>> Nach meiner eigenen Erfahrung finden sich von allen Teilnehmer-Zusagen und Anmeldungen im Durchschnitt etwa 10 Prozent der Interessenten zum Demonstrieren ein und dabei kommen bereits mehrere Hunderte von Menschen zusammen, das ist schon viel. Zu dieser Groß-Demo haben sich Tausende gemeldet und mehr als 50 Prozent der Interessenten haben sich vor Ort beteiligt - eine gewaltige Masse setzt ein enormes Zeichen ❣

​Tierschutzverein Hannover: https://www.tierheim-hannover.de

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JURISTISCHE STELLUNGNAHME
​​https://djgt.de/2019/10/21/gemeinsame-pressemitteilung-von-aerzte-gegen-tierversuche-und-der-djgt-zu-den-vorgaengen-im-lpt-in-mienenbuettel/

SINNLOSES TIERLEID - PODCAST 
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/mdr-investigativ/audio-1295944.html

LPT SCHLIESSEN
https://www.lpt-schliessen.org/2017/02/informationsbroschuere-veroeffentlicht-einblicke-in-die-tierversuche-bei-lpt/

HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN
https://www.lpt-schliessen.org/broschuere/​