Gegen Tierversuche in Kosmetik • grösste Petition mit The Body Shop

❤ 8,3 Millionen weltweit für einen guten Zweck in fünfzehn Monaten Rekordzeit. Am Welttierschutztag haben The Body Shop und Cruelty Free International den Vereinten Nationen einen Sack voll Unterschriften gegen Tierversuche für kosmetische Zwecke überreicht.

Gemeinsam mit Cruelty Free International hat The Body Shop am 4ten Oktober den Vereinten Nationen in New York voll gefüllte Listen mit Unterschriften übergeben - für ein internationales Abkommen: das globale Ende aller Tierversuche zu kosmetischen Zwecken. Die Petition konnte online oder in jedem The Body Shop unterzeichnet werden. Diese ambitionierte Aktion zeigt durch die rasante Anfüllung der Unterschriften den Wunsch der Verbraucher, das tierleidfreie Produkte den Markt bestimmen und Tierversuche der Vergangenheit angehören.  

Seit mehr als dreißig Jahren setzt sich das Beauty Unternehmen The Body Shop aktiv für den Tierschutz und für Menschenrechte ein. Erste Kampagnen begannen in den 80zigern gegen Walfang, etwas später gegen Tierversuche sowie 2003 gegen häusliche Gewalt, gefolgt von Aktionen gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern. The Body Shop ist mit dem Leaping Bunny und dessen Standards zertifiziert. 2006 ließ sich The Body Shop von dem tierversuchs-geprägten Konzern Loreal aufkaufen und gehörte diesem viele Jahre an. Auch wenn das Beauty Unternehmen weiterhin ethisch aktiv war - die Body-Shop Philosophie verlor an Glaubwürdigkeit, mit der Folge von Boykottaufrufen. Die Hoffnung, das auch Loreal tierversuchsfrei wird, erfüllte sich nicht. Juni 2017 wurde The Body Shop dann von dem brasilianischen Kosmetik-Konzern NaturaBrasil übernommen im Rahmen bereits bestehender Kooperationen. Der Kosmetik-Pionier produziert umweltbewusst und trägt das Kaninchen-Logo der australischen Organisation choosecrueltyfree. 

Quelle: ​obs The Body Shop | Foto: Stuart Ramson | www.presseportal.de/nr/57334 | Bildinfos: freie Verwendung

Auf dem Foto sehe ich begeisterte Gesichter! Die Übergabe der acht Millionen Unterschriften ist ein Appell an die Vereinigte Union, einen internationalen Einheits-Rahmen zu schaffen, der Kosmetikstudien an Tieren endgültig verbietet. Diese Initiative zeigt, das Unternehmen als Leitbild motivierend ​wirken und den Verbraucher zu aktiver Mithilfe mobilisieren kann. 

Tierversuchsfreie Kosmetik

Durch seine umweltschützenden Aktivitäten als auch über Werbeinhalte vermittelt The Body Shop einen grünen Eindruck, gehört jedoch nicht der zertifizierten Naturkosmetik und auch nicht deren Richtlinien an. Body-Shop-Kosmetik ist konventionelle Kosmetik und das Logo bezieht sich ausschließlich auf den Verzicht von Tierversuchen. Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen auf 5 ethischen Säulen: ohne Tierversuche, Menschenrechte, Selbstachtung, Fair-Trade und Ressourcen-Schonung. Trotz der Vorbildlichkeit in Sachen 'Schutz' wird The Body Shop kontrovers gesehen: Kritiker bemängeln, The Body Shop beschränke sich nur auf Inhaltsstoffe, für die nach 1991 keine Tests mehr durchgeführt wurden. Auch die angepriesene Nachhaltigkeit wird in Frage gestellt und eine Diskrepanz zwischen Werten und Wirklichkeit beklagt: die Fair-Trade-Darstellung gelte der Eigenwerbung, das Unternehmen verarbeite Mikroplastik in seinen Produkten. Die Berichte gäben keine ausreichende Transparenz wieder, wie fair und umweltfreundlich die Produkte tatsächlich sind. Das macht es für Konsumenten schwer greifbar, ob die Body-Shop-Produkte einer Nachhaltigkeit überhaupt entsprechen. Der Zusammenschluss mit Natura Brasil lässt jedoch die Vermutung einer vorteilhaften Auswirkung auf The Body Shop zu. Zwar gehört auch Natura Brasil nicht der zertifizierten Naturkosmetik an, führt jedoch ein Siegel ​für Ethical Biotrade (UEBT) mit dem u.a. auch Weleda ausgezeichnet wurde, für eine ethische Rohstoff-Beschaffung. Des Weiteren ist der Brasilianer mit Umwelt-, Ressourcen- und Business Logos ausgezeichnet, die fördernd auf Werte, Philosophie und die positive Energie des Unternehmens weisen. ​

Renommierter Tierschutz

Cruelty Free International zählt zum renommiertesten Tierschutz der Welt. Sie ist die erste Non-Profit Organisation, die für eine globale Abschaffung aller Tierversuche kämpft, bereits in den 70zigern gegen das Testen an Tieren für kosmetische Zwecke. Die Organisation (ehem. BUAV) besteht seit mehr als 100 Jahren, gegründet von der irischen Schriftstellerin Frances Power Cobbe im Jahre 1898 - zwanzig Jahre nach dem Tod des französischen Vivisectors Claude Bernard, dem Gründer der Tierversuche als Golden Standard. Ursprünglich aktiv in der Ausweitung des Frauenwahlrechts setzte sie sich später auch gegen Vivisektion ein. Achtzehn Jahre vor Entstehung der BUAV veröffentlichte sie das Buch Bernard Martyrs, in dem grausam gemarterte Tiere innerhalb Versuchsreihen abgebildet sind. 

Zusammen mit dem weltweit führenden Kosmetik-Unternehmen The Body Shop setzt sich Cruelty Free International langjährig für die einheitliche Regelung zur weltweiten Abschaffung von Tierversuchen in der Beauty-Industrie ein. Die Petition wurde in dreitausend Shops in 65 Ländern der Welt ausgelegt, um die Stimmen mitfühlender Menschen einzuholen. Obgleich die meisten Staaten keine Tierversuche anweisen, gibt es ​in mehr als 80 Prozent der Länder keine Regelung, die Tierversuche für Kosmetik verbietet - so gesehen sind sie erlaubt. Eine riesige Lücke mit großem Spielraum für internationale Produzenten. auch der Umgang mit Testdaten ist nicht einheitlich. Die Daten müssen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden und zum anderen fordern die Behörden die Bereitstellung der Daten nicht ein. Daher ist es schwierig auszumachen, wie verbreitet Tierversuche für Kosmetik noch sind und welche ausländische Firmen kosmetische Stoffe und Produkte an Tieren testen. 

​Der Hauptgrund für Tierversuche sei Gewinnmaximierung, erklären die Ärzte gegen Tierversuche, die ebenfalls mit Cruelty Free International zusammen wirken. Um den Profit anzukurbeln müssen laufend neue Kosmetika kreiert werden, denn mit eingefahrenen Produkten lassen sich weder Verbraucher noch Marktanteile gewinnen. Die Prüfung von Kosmetik durch zugelassene Verfahren wie Tierversuche, diene nur der Absicherung vor Ersatzansprüchen im Falle eines Schadens. Dabei ließe sich solch ein Risiko durch den Einsatz altbewährter Stoffe auf ein sicheres Niveau herabsenken, erläutern die Ärzte weiter. Ebenso kritisch sind Outsourcing von Vertriebs- und Herstellungsprozessen, sowie  Standortwechsel. Alle drei Verfahren lassen Tierversuche für Kosmetik außerhalb der EU zu. Diese Kampagne soll den Riegel vor diese Lücken schieben. 

​Wem das nicht reicht, hat die Möglichkeit, auf Hersteller zurückzugreifen, die neben der Tierversuchsfreiheit auch produktionellen Richtlinien unterliegen. Das Siegel des deutschen Tierschutzbundes (IHTN) mit dem Logo Hase mit schützender Hand, inkl. erweiterter Vorgaben für Bio-Naturkosmetik, ist das strengste unter den Cruelty-Free-Logos und wird nur von wenigen Herstellern verwendet (erfüllt).

https://ihtn-e-v.jimdosite.com/tier--und-umweltschutzrichtlinien/​

QUELLEN

presseportal.de/nutzungsrechte
https://www.presseportal.de/nutzungsrechte 

​THEBODYSHOP.COM 
https://www.thebodyshop.com/de-de/commitment/against-animal-testing?clear=true 

WIKIPEDIA.ORG 
https://de.wikipedia.org/wiki/The_Body_Shop 
​
SPIEGEL.DE
https://www.spiegel.de/wirtschaft/image-offensive-l-oreal-kauft-body-shop-a-406492.html