Grün und natürlich: Viele Produkte locken mit grüner Illusion. Die Bezeichnung natürliche Kosmetik ist nicht geschützt, die Industrie setzt grüne Slogans nach Belieben ein. Doch nur eine Zertifizierung untermauert die Echtheit. Naturkosmetik beugt Greenwashing vor und ist cruelty free. Bio- und Naturkosmetik müssen vor allem bestimmte Vorgaben erfüllen.
Biokosmetik unterliegt strengsten Standards: Rohstoffe stammen zu mindestens 95 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Standards zertifizierter Naturkosmetik sind nicht ganz so straff, es reicht, dass Inhaltsstoffe natürlichem Ursprung sind. Die Vorgaben für naturnahe Kosmetik sind dagegen locker: Zwar fallen ein paar synthetische Stoffe weg und ein paar wenige natürliche Stoffe werden eingesetzt, alle weiteren Stoffe stammen aus konventioneller Kosmetik: In konventioneller Kosmetik darf alles rein, was der Gesetzgeber zulässt, von hormonell wirksam, allergieauslösend bis zu potentiell krebserregenden Stoffen. Wer hier keine Lust hat, sich die INCI-Listen ständig durchzulesen, schaut entspannt nach Siegeln:
Labels, die du kennen solltest
Die bekanntesten Labels, die wir antreffen sind Natrue, BDHI und Ecocert. Im selbern Zuge treffen wir auf das Cosmos-Label, als Dachverband. Den Cosmos-Standard haben die BDIH (Deutschland), ICEA (Italien), Ecocert (Frankreich) und Cosmebio (Frankreich), sowie die Soil Association (England) gemeinsam ausgearbeitet, um Kriterien für Bio- und Naturkosmetik global zu vereinheitlichen.
Der Standard beinhaltet Mindestanforderungen. Der Verband besteht seit 2010 und die Erfüllung des Standards bis Ende 2016 auf freiwilliger Basis. Ab 1. Januar 2017 wird es ernst: Ab diesem Datum ist der Standard bindend und die altbekannten Labels kommen mit den Zusätzen Cosmos Natural und Cosmos Organic auf die Produkte. Der Focus liegt auf Ressourcen- und Umwelt-Bewusstsein. Eine Neuerungen bietet das Konzept Green Chemistry im Umgang mit chemischen Stoffen. Die Regeln zu Tierversuchen fallen sehr allgemein aus: Kosmetische Mittel dürfen nicht an Tieren getestet werden. Kosmetische Bestandteile dürfen nur getestet werden, wenn es gesetzlich vorgeschrieben ist. Mindeststandard ist das, was erfüllt werden muss, doch besser geht immer. Partiell gehen die Vorgaben der einzelnen Verbände über die Cosmos-Anforderungen hinaus. Bio- & Naturkosmetik
Siegel für ökologische Landwirtschaft
Neuform Siegel für Gesundheitsreform
Die Neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser e.G. wurde in den 30ziger Jahren gegründet. Das Vertragswaren Sortiment umfasst Lebensmittel, Naturarznei und Kosmetikartikel.
Rohstoffe für Kosmetik müssen hochwertig, natürlich und ohne Rückstände sein sowie aus ökologischem Anbau stammen, mit schonender Weiterverarbeitung. Der Einsatz aller Zutaten erfolgt auf Basis der Standards von COSMOS und NATRUE. Gefordert werden Minimal-Verpackung und eine vollständige Deklaration. Tierische Stoffe sind zugelassen aus artgerechter Tierhaltung (Wollfett, Ei, Honig, Bienenwachs). Substanzen vom toten Tier, synthetische Farb- und Duftstoffe, Silikone, PEG's, Parabene, Mineralöl, hormonell wirksame Chemikalien, Bestrahlung, Gentechnik und Nanopartikel sind verboten. Tierversuche sind nicht gestattet. Das Verbot ist ausgeweitet auf Nicht-EU-Länder. Refomhaus.de | Neuform Standard 2019 | Mediathek
Der Blick, ob ein Produkt nur gegrünt wurde oder ob es sich um echte Naturkosmetik handelt, lohnt sich. Die Produkte sollten zudem eine Voll-Deklaration haben, denn dann können Sie selbst kontrollieren, was in der Kosmetik enthalten ist. Naturkosmetik-Hersteller geben oft auch eine Liste mit Inhaltsstoffen raus, die am Produktstand angehängt ist. Idealerweise tragen Produkte mindestens zwei Siegel, eines für Bio- oder Naturkosmetik und eines für tierleidfrei. Mit in Drogeriemärkten, Reformhaus und oder Bioladen erhältlichen Kosmetika fährt man hierfür gut.
KATGORIE: NACHALTIGKEIT | CRUELTY FREE
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