Es gibt viele Gründe, einen Blog zu starten. Dieser Blog ist im Jahr 2016 entstanden, gewidmet meiner lieben und geliebten, verlorenen Katze Mira-Lie. Es dauerte keine Minute, dann war sie nicht mehr da, einfach verschwunden, durch die Hände fremder Menschen. In Erinnerung an meine Katze Mira-Lie..
Katzen lieben Routine
Mühelos setzte Mira-Lie Sommer- und Winteruhrzeiten um. Gelegentlich klopfte sie außer der Reihe in der Frühe zwischen 4 und 5 Uhr an oder versuchte auch mal nachts ihr Glück. Im Herbst hatte sie damit immer Erfolg, denn ich stellte einen akustischen Melder auf. Sobald dieser summte, lief ich, um meine geliebte Mira-Lie ins Haus zu lassen. Im Winter dann, forderte ich streng von der Katze Gehorsam. Ich wünschte, dass sie in den dunklen kalten Winternächten im Haus blieb. Am Tonfall und erlernter Begriffe fühlte Mira-Lie meine Forderung und fügte sich. Ich bildete mir ein, sie tat es mir zuliebe. Zumindest kam sie im Winter zur Nacht rein und ich ließ sie nur ungern wieder raus. Anfangs verlangte ich von der Katze, rund ums Jahr die Nacht im Haus zu verbringen. Sie hat das auch tatsächlich gemacht. Sind Katzen nicht eigentlich Nachtschwärmer? Schweren Herzens hatte ich mich durch gerungen, der Katze im Sommer ihre nächtlichen Touren und auch ihr 2 tagelanges Wegbleiben zu gestatten. Willkürlich unterdrückte ich meine Angst, das ihr etwas passieren könnte. Sie sollte ihr kleines Katzendasein leben dürfen.
Freie Sicht aufs Feld
Unsere Terrasse ist beeindruckende 10 Meter breit, als Rundbogen verlegt und von beiden Seiten leicht erreichbar. Mira-Lie gelangte stets über die Carportseite auf die Terasse. Aktivitäten im Vorgarten, unsere Auffahrt, das Carport und der Straßenweg sind für Außenstehende vollständig einsehbar. Mira-Lie wanderte auf der Dorfstraße zwischen ihrem Lieblings-Maisfeld und ihrem Zuhause hin und her. Wer es drauf anlegte, konnte sie bequem beobachten. Es passierte am sechsundzwanzigsten Tag im Juli in 2014. Der Sommer begann sich sachte zu neigen. Um fünf Uhr morgens wurde Mira-Lie unter unserem Schlafzimmerfenster aus ihrem Leben entrissen und entführt.
Der letzter Sonntag
Ich war allein zu Haus, mein Mann und beide Söhne übernachteten auswärts. Unser Schlafzimmer liegt über der Terrasse. Halb schlafend hörte ich Mira-Lie draußen fauchen und knurren, zweimal, schrill aufheulend. Ich wollte nachsehen was los ist, doch dann blieb es still. Die Vögel läuteten mit Gezwitscher den Tag ein. Bleiern müde, fast benommen machte ich mir keine weiteren Gedanken. Schließlich war es herrlich warmer Sommer. Arglos schlief ich wieder ein, tief und fest. Als ich aufstand erwartete ich Mira-Lie wie gewohnt an der Terrassentür, doch ihr Platz war leer. Mich überkam ein merkwürdiges Gefühl, doch erst im Laufe des Tages wurde mir der sonderbare Umstand vom Morgen bewusst.
Katzen lieben Maisfelder
Mira-Lie bummelte in Nachbargärten umher oder spazierte über Feldwege zum Maisfeld. Diese liebte sie besonders und hatte ein Feld zu ihrem Revier bestimmt. Länger als zwei Nächte bleib sie nie weg, am dritten Morgen war sie wieder daheim, hungrig und pennte von der dörflichen Tour erst mal aus. So war es immer. Mira-Lie war verlässlich wie ein Parameter. An jenem Sonntag war der dritte Morgen überschritten. Ich rief sie, doch sie kam nicht. Ich wurde panisch. Erinnerungen des morgendlichen Erlebnis stiegen auf. Um 16 Uhr war sie immer noch nicht daheim. Ich war hellwach, erschüttert erwacht aus einem Tages-Halbschlaf. Mira-Lie würde nie mehr nach Hause kommen ... .
Ihr Platz bleib leer
Ich malte mir aus, Mira-Lie könnte in ein fremdes Haus eingekehrt, auf dem Dachboden oder im Keller eingesperrt sein, müsse verhungern und verdursten. In meiner Phantasie, sah ich sie in einem fremden Auto, neugierig eingestiegen und nun einsam an einem fremden Ort umherirrend.
Ich wollte den Umstand nicht annehmen. Trotz des inneren Wissens und der Indizien habe ich allerlei veranstaltet. Gleich mehrfach fuhr ich früh morgens die Gegend mit dem Rad ab, erstellte Flyer mit Fotos, die ich im Dorf verteilte, schlug Plakate an Bäume, gab zuletzt eine Suchanzeige auf. Im Buchladen erfuhr ich, am Tag zuvor, bevor Mira-Lie verschwand, sind im Nachbardorf während der Abendbrotzeit zwei kleine Katzen weggekommen. Die beiden Katzen gehörten zusammen und befanden sich auf dem Hof ihrer Familie. Im selben Zeitraum wurden im Umkreis auffällig viele Katzen als vermisst gemeldet. Dabei fiel auf, unter den Vermissten waren auch Katzen mit äußerst schön gemustertem Fell ... .
Ich wollte den Umstand nicht annehmen. Trotz des inneren Wissens und der Indizien habe ich allerlei veranstaltet. Gleich mehrfach fuhr ich früh morgens die Gegend mit dem Rad ab, erstellte Flyer mit Fotos, die ich im Dorf verteilte, schlug Plakate an Bäume, gab zuletzt eine Suchanzeige auf. Im Buchladen erfuhr ich, am Tag zuvor, bevor Mira-Lie verschwand, sind im Nachbardorf während der Abendbrotzeit zwei kleine Katzen weggekommen. Die beiden Katzen gehörten zusammen und befanden sich auf dem Hof ihrer Familie. Im selben Zeitraum wurden im Umkreis auffällig viele Katzen als vermisst gemeldet. Dabei fiel auf, unter den Vermissten waren auch Katzen mit äußerst schön gemustertem Fell ... .
Schlaflose Nächte
Suchhunde waren der letzte Ausweg. Ich war froh, in unserer Region so ein Zentrum gefunden zu haben. Die zwei Hunde erschnüffelten Mira-Lies Wanderroute. Sie wich nie von diesem Weg ab. Die Fährte führte ins Maisfeld. Die beiden Hunde spürten Mira-Lies Ein- und Ausgang zum Maisfeld auf. Besonders aufgeregt waren die beiden jedoch vor unserer Terrassentür, dort hat sich die Katze täglich aufgehalten. Nach der Maisernte verbrachte ich meine Zeit damit, stundenlang das Feld abzusuchen. Eine tot aufgefundene Mira-Lie, die auf ihrem Weg ums Leben gekommen ist, wäre zumindest eine Gewissheit. Eine nicht auffindbare Mira-Lie, die auf der Terrasse weggekommen ist, fühlt sich nicht gut an, am allerwenigsten für die Katze.
Ich suchte nach sichtbaren Ergebnissen, suchte nach einem Endergebnis. Ich suchte nicht für mich. Ich suchte für Mira-Lie. Dorfbewohner und Nachbarn erzählten mir vom Katzenfängern, die hier und da mal gesehen wurden. In Abständen verschwinden Katzen aus dem Dorf. Für Rheuma-Felle, so wird es erzählt. Solche Felle sind seit 2008 verboten.
Ich suchte nach sichtbaren Ergebnissen, suchte nach einem Endergebnis. Ich suchte nicht für mich. Ich suchte für Mira-Lie. Dorfbewohner und Nachbarn erzählten mir vom Katzenfängern, die hier und da mal gesehen wurden. In Abständen verschwinden Katzen aus dem Dorf. Für Rheuma-Felle, so wird es erzählt. Solche Felle sind seit 2008 verboten.
Wie eine Ohrfeige
Ich war per Auto auf dem Weg zum Einkaufen. Plötzlich lief ein Kätzchen auf die Straße, eindeutig zu jung für den Freilauf. Ich stellte mein Auto ab und folgte der kleinen Katze. Sollte es mir gelingen, die Kleine zu fangen würde ich das Tierchen in die Obhut des Katzenhauses geben, eine Pflege- und Vermittlungsstation. Die Kleine schlabberte am Brunnen Wasser und bemerkte mich nicht. Von hinten griff ich ihr in den Nacken, dort wo Katzenmütter ihre Jungen beißen, um die Tragestarre auszulösen.
Ich griff knapp daneben - die Kleine kämpfte und biss mir in den Finger. Sie fauchte und knurrte aufheulend. SIE SCHRIE UM IHR LEBEN! Diese ART SCHREI hatte ich schon mal gehört, ich war schläfrig müde, dann war es ja still unter unserem Schlafzimmer auf der Terrasse. ... Jetzt wusste ich, was ich gehört hatte ... . Ich denke an Hintertür-Tierhandel für Tierversuchslabore und ich denke an das jahrelange Ertragen der Tiere von Leid und Qual. Ich denke, das ich mich nicht irre.
Ich griff knapp daneben - die Kleine kämpfte und biss mir in den Finger. Sie fauchte und knurrte aufheulend. SIE SCHRIE UM IHR LEBEN! Diese ART SCHREI hatte ich schon mal gehört, ich war schläfrig müde, dann war es ja still unter unserem Schlafzimmer auf der Terrasse. ... Jetzt wusste ich, was ich gehört hatte ... . Ich denke an Hintertür-Tierhandel für Tierversuchslabore und ich denke an das jahrelange Ertragen der Tiere von Leid und Qual. Ich denke, das ich mich nicht irre.
KATGORIE: TALENTE & LEUTE