Trockene Fetthaut kann durch äußere und innere Einflüsse verursacht werden - wie Wetterlage, Hormone oder genetische Faktoren. In diesem Beitrag erfährst du die Hintergründe der trockenen Fetthaut, was du dagegen tun kannst und was du bei deiner Pflege beachten solltest.
Faktoren die zur trockenen Fetthaut führen
Die Ursachen der trockenen Fetthaut können in inneren und äußeren Faktoren liegen, die sich gegenseitig beeinflussen und den Hautzustand dadurch weiter verschlimmern können. Oftmals entsteht ein Teufelskreis. Vielen wissen gar nicht, dass sie eine trockene Fetthaut haben und behandeln entweder den öligen oder trockenen Zustand der Haut. Letzterer wird seltener mit Feuchtigkeit-Produkten, sondern oft durch nährende fetthaltige Pflege behandelt, was wiederum die Überfettung der Siccahaut fördert. Der trockenen Fetthaut fehlt jedoch ein großes Maß an Feuchtigkeit.
Wind - Wetter - Witterung
Wind, Kälte, Sonne und Sommerhitze sind mechanische Reize, strapazieren und bringen die Haut oft aus dem Konzept. Da die Hautbarriere von Wind und Wetter angegriffen wird, sind empfindliche und gereizte Haut die Folgen, die Haut wird weiter dehydriert und sensibilisiert. So trocknet eine bereits vorhandene trockene Fetthaut weiter aus und schuppt immer heftiger oder fettet besonders stark. Auch normale Haut kann in ungünstigen Verhältnissen in den fettig-trockenen Zustand hinein kommen, wenn sie stark gefordert wird. Klimaanlagen können sich gleichartig ungünstig auswirken.
Ernährung
Darmgesundheit bestimmt dein Hautbild. So beeinflusst ein durchlässiger Darm (Leaky-Gut) das Hautbild und den Hautzustand. Intoleranzen und 'verdeckte' allergische Reaktionen (zeitverschoben: Kopfschmerzen, Hautjucken, Gelenkschmerzen, etc.) können zum Leaky-Gut führen. Die Wahl deiner Lebensmittel bestimmt daher dein Hautbild mit. Konventionell gilt: je fettiger und süßer die Eß-Produkte sind, desto eher spießt der Talg. Falsche Nahrung führt zu verminderten Darmbakterien - und schlägt sich auf die Hautfunktion nieder.
Falsche Hautpflege
Falsche Produkte, falsches Make Up und verkehrter Puder, falscher Pflegeaufbau und inadäquate Wirkstoffe verschlimmern die Symptome der trockenen Fetthaut. Die Haut ist irritiert und dauerhaft gereizt. Letztendlich führt falsche Pflege immer zur Verschlimmerung des Hautbildes, unabhängig vom Ausgangszustand der Haut. Folgen können Schuppen, Rötungen, Roszea, Dehydrierung, verstärkte Talg- und Ölbildung und Hautunreinheiten sein.
Hormonelle Ursachen
Pubertät, Verhütungsmittel, Schwangerschaft und Wechseljahre verursachen hormonelle Veränderungen. Diese Ingredienzien können zu einer vermehrten Bildung von Hautzellen führen und eine Verhornungsstörung (Keratinisierung) nach sich ziehen. Die Hautbarriere gerät aus der Balance, Pflegestoffe und eigene Hautlipide werden schlechter aufgenommen. Die Haut dehydriert von innen. Um Dehydrierung entgegen zu wirken produziert die Haut kompensatorisch Fett.
Genetische Disposition
Eine genetische Veranlagung führt zu einer lebenslangen trockenen Fetthaut. Bei Frauen kommt es in den Wechseljahren meist zur Veränderung, die Haut bleibt schuppig, d.h sie keratinisiert weiterhin, produziert jedoch nicht mehr ganz 'so wild' Fett, sondern wird eher trockener. Die Pflege verändert sich kaum, da eine Vielzahl der Produkte ohnehin bereits aus dem Anti-Aging Bereich stammt. Feine Fältchen, wie sie bei der trockenen Haut vorkommt, treten bei der Sicca-Haut eher nicht auf. Das Hautbild der Sicca-Haut ist gröber, allein durch die Komedogenen, die im Alter leer sind und zu unschönen Riefen an Kinn, Nase und Mundpartie führen können.
Was es bei der Pflege zu beachten gibt
Trockene Fetthaut weist schuppige Hautstellen auf, fettet gleichzeitig stark, hat Rötungen, Mitesser, Unterlagerungen, vergrößerte Poren, ist schnell gereizt rau und hochsensibel und dehydriert. Eine trockene Fetthaut benötigt Pflege, die auf Befreiung von Schüppchen und Zuführung von Feuchtigkeit basiert. Voraussetzung ist gründliche Hautreinigung und anschließendes Layering von Produkten. Schlagwörter sind hier Hydrolate, Seren, Fluide und Lotion mit einem lipidhaltigen Produkt zum Abschluss. Reinigung sollte auf Basis milchiger Konstanz erfolgen. Hierzu habe ich eine Blog-Reihe geschrieben.
Ungünstige Inhaltsstoffe
Stoffe, die es zu vermeiden gilt:
- Parfümstoffe
- ätherische Öle
- banaler Alkohol
- künstliche Emulgatoren
- Polyethylenglykole (PEGs)
- Mineralöle, Parabene
- Silikone / Dimeticone
- komedogene Inhaltsstoffe
- SLS Tenside, aggressive Konservierungsmittel
Ungünstig ist auch Glycerin (bringt Haut- und Körperfunktion durcheinander, siehe unter Walter Mauch). Glycerin sollte nicht unter den ersten Stoffen in den ersten Reihen stehen. Es sollte erst im letzten Drittel, besser im letzten Viertel der INCI gelistet sein, idealerweise gar nicht enthalten sein.
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